Zum Glück bin ich kein Aktienkurs
Heute ist der 01. November – Allerheiligen – einer der „stillen Feiertage“. Feiern verboten, tanzen verboten, laut sein verboten – ok, außer es ist Fußball, dabei darf man natürlich brüllen, saufen, pinkeln wo man eben gerade steht und Leuten in den Vorgarten kotzen – das ist selbstverständlich erlaubt, es ist ja Fußball!
Super! ich habe es schon im 2. Satz geschafft völlig vom Thema abzuschweifen. Sorry! Mein Verhältnis zum Thema Fußball ist etwas gestört. Da ich seit 20 Jahren direkt neben dem Stadion wohne, habe ich da so meine Erfahrungen gemacht. Leider keine guten. Aber wie gesagt, das ist ein völlig anderes Thema.
Zurück zum stillen Feiertag: als Struppi und ich um 7 Uhr Gassi gegangen sind, ist mir aufgefallen wie perfekt der Ausdruck „still“ passt. Es ist noch nicht richtig hell, leicht neblig und ziemlich frisch (ca. 10 Grad). Es ist noch niemand unterwegs, die Halloween-Partygänger schlafen noch (oder schon oder noch nicht – Grüße an meine liebe Nachbarin E. 😘). Ein Traum! Für mich, als jemand der keinen Sommer mag, das endgültige Zeichen dafür, dass jetzt meine Jahreszeiten angebrochen sind. Die Stille und das Fehlen von hektisch und genervt umherrennenden Menschen ist nach dem gestrigen Tag Balsam für meine Seele. (Anmerkung: ich war gestern Einkaufen, ohne zu wissen, dass es von heute an bis zum Jahresende keine Lebensmittel mehr zu kaufen geben wird. Völliger Irrsinn wie die Menschen durchdrehen, wenn die Geschäfte EINEN Tag geschlossen sind).
Das alles wäre ja schon Grund genug für mein innerliches (und natürlich stilles) Feiern. Aber es geht noch weiter…
Wieder zu Hause angekommen, stehen einige, mittlerweile fast schon rituelle Dinge an: es ist ja Samstag. Das bedeutet: wiegen, messen, dokumentieren und auch Mounjaro spritzen. Vielleicht klingt das bescheuert, aber irgendwie ist das immer ein etwas besonderer Tag in der Woche. Ich stelle dann fest, ob ich in Sachen Ballast-Abwurf diese Woche erfolgreich war oder nicht. Dazu muss man vielleicht wissen, dass ich mich nur 1x pro Woche auf die Waage stelle.
Das war bei meinem Abnehm-Projekt vor 20 Jahren von WeightWatchers so empfohlen. Da es sich für mich als sehr sinnvoll herausgestellt hat, behalte ich das auch jetzt bei.
Warum nur 1x pro Woche wiegen?
Gerade am Anfang ist man natürlich neugierig, ob und wie viel Gewicht man schon verloren hat. Das führt dann oft dazu, dass man jeden Tag (oder sogar mehrmals täglich) auf die Waage steigt. Ergebnis: das Gewicht schwankt sehr stark.
Eigentlich klar, denn was die Waage anzeigt, hängt logischerweise sehr stark davon ab, wann man was gegessen hat, wann man zuletzt auf dem Klo war, wieviel man getrunken hat usw. Daher meine Empfehlung: immer zur gleichen Tageszeit wiegen (am besten morgens nach dem Aufstehen und nakig). Aber auch wenn man das beachtet, schwankt das Gewicht von Tag zu Tag – und schwanken bedeutet eben, dass es auch mal nach oben geht. Das kann dann extrem frustrierend sein und dazu führen, dass man entweder denkt „Bringt ja doch nix! Trotz aller Anstrengung zugenommen“ oder eben von seinem Plan abweicht und versucht noch weniger zu essen (was auch nicht gut ist).
Fazit: 1x pro Woche wiegen. Immer zur gleichen Tageszeit und im gleichen Zustand. Du wirst sehen, es funktioniert und hilft!
Natürlich hatte ich schon eine Ahnung, aber jetzt habe ich es in großen, leuchtenden, blauen Ziffern vor mir (der Anzeige meiner Waage geschuldet): ich habe die 20kg-Marke geknackt! Yeah!!!
Das ist für mich ein ziemlich großer Meilenstein. Ich finde 20kg sind schon eine Hausnummer. Und das in 11 Wochen… Man soll sich ja nicht selbst loben und ich hatte auch medizinische Unterstützung (Mounjaro), aber trotzdem bin ich ein bisschen stolz auf mich. Noch vor ein paar Monaten hätte ich nicht geglaubt, dass ich den Arsch doch noch hoch kriege und das schaffe!
Um wieder den Bogen zum Feiertag zu schlagen: also noch ein Grund zum feiern für mich. Natürlich still und leise und mit einer kalorienfreien Limo! 😂
Und was hat das jetzt alles mit einem Aktienkurs zu tun (siehe Titel)???
Ich würde sagen, ich bin eher der ‚visuelle Typ‘. Das bedeutet, mir fällt es leichter Dinge zu verstehen und zu begreifen, wenn ich sie sehe. Also schreibe ich als guter Nerd nicht nur meine Daten auf, sondern stelle sie selbstverständlich auch grafisch dar:

Mein Gewichtsverlauf über mehrere Jahre
Jetzt ist klar, was ich mit meiner Anspielung auf einen Aktienkurs meine, oder?!
Ich denke, dass man auch ohne den „Mounjaro-Pfeil“ relativ leicht erkennen kann, ab wann sich etwas massiv verändert hat. Und da ich (aus vielerlei Gründen: zum Glück!) kein Aktienkurs bin, freue ich mich natürlich sehr über diese Entwicklung.
Da ich weiß, dass es da draußen außer mir noch andere Nerds gibt (wäre ich ein junger, dynamischer Youtuber würde ich jetzt sagen: „Grüße gehen raus an den lieben und sehr geschätzten Sp. aus T. an der M. 😘), hier ein paar Erläuterungen zu der Grafik:
- ich weiß, dass man eine solche Grafik nicht ohne Beschriftung der Achsen (also der Angabe der Werte und Maßeinheiten) veröffentlich darf. ABER: ich mache es trotzdem! Ich bin einfach ein rebellischer Typ und außerdem ist das hier meine kleine, bunte Welt und hier mache ich was ich will! LOL
- die Achsen sind nicht beschriftet, da mein absolutes Gewicht (vorerst) mein kleines Geheimnis bleibt.
- die wagerechten Linien sind immer 5kg-Abstände. Damit ist auch klar, dass die Darstellung insofern verzerrt ist, als dass die Y-Achse nicht bei Null startet. Hier ist sozusagen nur das obere Ende der Skala zu sehen. Alles andere würde ja auch bedeuten, dass ich zur Zeit ca. 27,5kg wiegen würde. Das wäre mir dann doch etwas zu wenig.
An der Kurve kann man gut den letzten (letztlich erfolglosen) Abnhemversuch im Jahr 2023 ablesen. Da hatte ich versucht weniger zu essen, keine Süßigkeiten mehr zu naschen und mich mehr zu bewegen. Mit dem Wissen von heute würde ich das Vorhaben anders bewerten als damals. Mehr darüber findest Du in Artikeln wie Adipoistas oder Abnehmspritzen.
Gut zu erkennen ist auch, dass mein Gewicht stetig gestiegen ist. Das, obwohl ich an meinem Essverhalten nichts verändert hatte. Auch ein typisches Merkmal der Adipositas.
Wie geht es weiter?
Hoffentlich genau so! Meine Essgewohnheiten sind mittlerweile zur absoluten Routine geworden. Also wieviel ich wann von was esse usw.
Ich bin jetzt seit 7 Wochen auf einer Dosis von 0,5mg. Der Inhalt meines Mounjaro-Pens (Kwikpen) neigt sich dem Ende zu (ich splitte ja eine höhere Dosierung, siehe hier). Da ich aber so dermaßen gut klar komme – ich würde sagen: besser gehts nicht – bleibe ich weiterhin bei dieser Dosierung. Mit der Erhöhung der Dosis werde ich warten, bis ich merke, dass 0,5mg wirklich nicht mehr ausreichen. Da ich aber bald einen neuen Pen brauche, habe ich mir von meinem Arzt wieder den gleichen wie beim letzten Mal verschreiben lassen (10mg die ich dann splitte).
Also, drückt mir die Daumen, dass es weiterhin so gut und so problemlos läuft!
Cheers!




