Apple Watch Ultra 3

 

 

 

3. Oktober 2025

Warum ich mir eine Apple Watch Ultra 3 gekauft habe und was ich nach 14 Tagen davon halte

 

Wie es dazu kam

Für mich muss eine Armbanduhr rund sein. Jegliche Form von eckigen Modellen finde ich affig, hässlich oder was für Lappen – oder alles drei gleichzeitig. Eine Apple Watch ist eckig.
An dieser Stelle sollte dieser Text konsequenter Weise zu Ende sein. Ist er aber nicht. Ich hab ja auch nicht behauptet, dass ich immer konsequent bin, oder?

Im Januar dieses Jahr hatte ich mir selbst eine neue Uhr geschenkt. Ein schöner, runder Chronograf aus Edelstahl in klassischen Silber. Funkgesteuert und solarbetrieben. Alles was ich wollte und ich war höchst zufrieden mit meinem Geschenk. Im Laufe des Jahres kam dann aber das Thema Schlafapnoe auf. Im Zuge dessen wurde mir von zwei verschiedenen Ärztinnen eine Smartwatch empfohlen um meine Vitalfunktionen zu überwachen. Als dann auch noch mein Hausarzt beim Thema Gewichtsreduktion über eine Smartwatch gesprochen hat, kam ich schon ans Nachdenken und habe mich mal mit dem Thema befasst. Am Ende dieses Prozesses stand der Kauf des besagten Monster-Weckers.

 

Geht’s auch ne Nummer kleiner?

Bei meiner Recherche kam ich schnell zu dem Schluss, dass man die Entscheidung für ein Modell am besten innerhalb seines Universums trifft. Will sagen: bist du im Android-Kosmos, kaufst du dir eine Adroid-Uhr, bist du hingegen im Apple-Kosmos, biste danach Pleite.
Da man die Uhren zum Großteil mit dem Smartphone einrichten und „verwalten“, vor allem aber synchronisieren muss, ergibt es überhaupt keinen Sinn, eine Samsung-Uhr mit einem iPhone zu koppeln und umgekehrt. 

=> 1. Entscheidung: das Ding soll von Apple sein, da ich seit 25 Jahren nur auf Apple-Rechnern arbeite (u.a. weil ich mit Windoof einfach nicht zurecht komme), folglich einen iMac, ein MacBook, ein iPad und ein iPhone habe. Wie, du nennst mich Fanboy???
Mich ärgert so manches an dem Konzern. Nicht zuletzt die Preispolitik. Aber die verdammte Scheiße funktioniert eben einfach. Immer.
Also in den Apple-Laden und Apple Watches anprobiert. Leider habe ich kein Foto gemacht, aber ich versichere an Eides statt, dass die Dinger an meinem zarten Handgelenk aussehen die wie Uhren aus Traubenzucker an Gummibändern aus meiner Kindheit. Du weißt schon…
Selbst der Verkäufer konnte ich ein „Naja, vielleicht käme doch eher etwas Größeres, robusteres für sie in Frage.“ nicht verkneifen. 

=> 2. Entscheidung: wenn, dann kann es nur eine Apple Watch Ultra sein. Muss ich erwähnen, dass dies nicht nur die größte, sondern selbstredend auch die teuerste Uhr im Sortiment ist. Satte 899 Schleifen. Puh! Viel Geld für ne Uhr die einem nicht gefällt und die man eigentlich nicht will. Also nicht von Herzen.

Ich beschäftige mich also weiter mit diesem Thema und stelle fest, dass das Teil doch mehr zu können verspricht als ich dachte. Im Prinzip ist meine Entscheidung gefallen. Das aktuelle Modell der in Frage kommenden Uhr heißt Apple Watch Ultra 2. Da aber in wenigen Wochen ein Event in Cupertino ansteht auf dem neue Produkte vorgestellt werden, warte ich ab, ob es auch eine neue Apple Watch Ultra gibt und ob die mehr kann als das aktuelle Modell.
Es gibt ein neues Modell, Apple Watch Ultra 3, allerdings sieht sie exakt so aus wie das Vorgängermodell und kann auch nicht wesentlich mehr als dieses, wird allerdings angekündigt als habe man das Rad neu erfunden. Da sie aber eine deutlich längere Akkulaufzeit hat und beide Modelle das selbe kosten, entscheide ich mich dafür das neue Modell zu kaufen und – ganz Fanboy – bestelle vor. So erhalte die Uhr an dem Tag, als sie in Deutschland erscheint. Yeah!

 

Was kann das Ding denn nun?

Viel. Sehr viel. Da ich seit Jahren denke, dass Apple sicher besser als ich weiß was gut für mich ist, zeichne ich einfach alles auf was geht. Dass das wahrscheinlich alles sofort in die USA (oder wohin auch immer) übermittelt wird ist für mich ok, denn ich gehe ja, wie schon gesagt, davon aus, dass Apple weiß was gut für mich ist, was ich brauche, was ich will und auch was ich wollen werde. Und das Wichtigste: sie wollen nur mein Bestes – mein Geld…

Hier also eine unvollständige Auflistung der Dinge die meine Uhr jetzt für mich macht:

  • Aufzeichnung meiner Schritte die ich gehe
  • Aufzeichnung der Zeit die ich pro Tag dem Tageslicht ausgesetzt bin
  • Aufzeichnung meiner Kalorienzufuhr und des Verbauchs
  • Aufzeichnung und Auswertung meiner Vitalzeichen während ich schlafe (Atem- und Herzfrequenz, Körpertemperatur, Schlafdauer und -phasen usw.)
  • Warnung bei Vorhof- oder Kammerflimmern
  • Auslösung eines Notrufes wenn ich stürze
  • Führung meiner Einkaufsliste
  • Lieferung von Informationen über Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Sonnenauf- und Untergangszeiten, Mondphasen, Regenmengen, Wettervorhersagen, Börsenkursen, Eisprung-Zeiten, Welt- und Lokalpolitik und vieles mehr
  • sollte ich in einem Gebiet ohne jeglichen Handyempfang sein (also zum Beispiel in der Sahara oder der Eifel), kann sie für mich eine Verbindung zu einem Satelliten herstellen um einen Notruf abzusetzen
  • Überwachung meiner Gangart (also ob ich sicher oder unsicher gehe, schwanke oder nur noch krieche)
  • Erinnerung an meine Termine, Medikamente, Geburtstage und meinen Eisprung (falls ich das noch nicht erwähnt habe)
  • Navigation durch Rheinland-Pfalz, Deutschland und die Welt (ach ne, das war der Text aus dem Radio). Also Navigation überall. Immer.
  • Ich kann mich mit ihr unterhalten (Siri), mit ihr Telefonieren, und Nachrichten versenden (und natürlich empfangen)
  • sie ist ein vollwertiger Tauchcomputer und treue Begleiterin bei meinen Extrem-Touren im Hochgebirge, beim Fallschirmspringen, beim Rafting, meinen Wüstendurchquerungen, bei Obduktionen und dem Halma-Spiel
  • und – ich hoffe Du kannst noch – das Allerbeste: man kann die Uhrzeit ablesen UND sie hat eine Weckfunktion

Aber im Ernst: es beeindruckt mich schon, was so ein kleines (wenn auch für eine Uhr großes) Teil alles zu leisten im Stande ist. Wenn du dich genauer informieren willst, geht das am besten direkt auf der Apple-Seite.

 

Armbänder

ganz links ist das Apple Trail Loop zu sehen

Die sind schlichtweg eine Frechheit. 99 Euro für ein Stückchen Plastik oder Nylon sind unverschämt. Die Möglichkeit die Uhren ganz ohne Armband zu kaufen gibt es nicht. Ich habe mich dann für das Trail Loop entschieden. Ich war von der ersten Minute an unzufrieden damit. Es gibt nur 3 Farben zur Auswahl, das Armband ist hauchdünn und passt somit null zu der wuchtigen Uhr und es hat nach einer Stunde Tragezeit schon gejuckt wie blöd.

Ich habe mir dann bei verschiedenen Anbietern unterschiedliche Armbänder gekauft (das teuerste hat knapp 20 (!) Euro gekostet). Alle diese Bänder sind besser und schöner als die von Apple und kosten weniger als ein ein Fünftel.

Hier ein paar Beispiele wo man Armbänder kaufen kann: Arktis, BandLiebe oder Wolf Protect.

 

Mein Fazit

Auch wenn ich erst nicht so richtig wollte, auch wenn ich viel Geld ausgegeben habe und auch wenn das Ding nicht rund ist, bereue ich den Kauf keinesfalls. Ich nutze die Uhr jetzt seit 14 Tagen und Nächten ununterbrochen und habe so ziemlich alle Funktionen ausprobiert.

Das Ührchen an meinem Ärmchen.

Habe telefoniert, protokolliert, navigiert, gefühlt 2789 verschiedene Zifferblätter und Komplikationen ausprobiert und noch vieles mehr. Jetzt ist es natürlich – wie immer bei Apple-Produkten – so, dass ich das Teilchen nicht mehr missen möchte.

Der Akku hält gut zwei (eher drei) Tage ohne aufladen durch. Also bei meiner Nutzung, die ich als durchschnittlich bezeichnen würde.

Wer etwas elfenartigere Extremitäten hat als ich, also keinen so großen Wecker braucht, wer darüber hinaus keine Extrem-Expedition plant oder Profi-Sportler ist, kommt sicher auch mit einer kleineren (und damit natürlich günstigeren) Variante aus.

 

Cheers!

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